aus 'boote' (07-2015)
Hellwig Poros Elektro
Die deutsche Werft stellt mit der Poros Elektro ein flüsterleises Sportboot, das auf weniger als vier Metern Länge Platz für vier Personen bietet.
Wohnen Sie an einem See, wo keine Verbrennungsmotoren zugelassen sind oder möchten einfach flüsterleise zum Angeln rausfah-ren, vielleicht aber einfach nur mit umweltfreundlicher Technik unterwegs sein – dann ist die Hellwig Poros Elektro (3,90 m lang, vier Sitzplätze) eine interessante Kandidatin.
Als Motorisierung empfiehlt die Werft Kurzschaftaußenborder bis zu 50 PS. Soviel Dampf hat unser E-Motor von
Torqeedo nicht, er leistet 2 kW und soll laut Hersteller einen 5-PS-Benziner er-setzen. Als "Tank" dient die Spezial-
Batterie von Torqeedo mit einem Energiespeichervolumen von 2797 Wh. Um dieses immer wieder auf 100 % zu bringen, installieren die Techniker von Hellwig unter der Hecksitzbank die original Ladetechnik vom Motorenhersteller, die den Akku innerhalb von 11 h von Null auf ganz voll lädt.
Für den Anschluss an das 230-V-Netz sitzt neben dem Borddurchlass an der Außenborderwanne eine handelsübliche Marine-Steckdose mit Schraubdeckel, und für den Anschluss am Steg liefert die Hellwig Bootsmanufaktur ein 10-m-Elektrokabel. Die Absicherung im Anschlusskasten am Steg darf sogar gering ausfallen, da die Ladeeinheit nur etwa 2 A Strom benötigt.
Bedient wird der 2.0 R über eine gut positionierte elektronische Einhebelschaltung mit Digitalanzeige und Quickstopleine (Transponder System). Schiebt man den Hebel nach vorn, passiert im ersten Moment nicht viel, denn erst zeitverzögert setzt die volle Leistung ein und die Poros "schießt" los. Als Spitzengeschwindigkeit erreichen wir knapp 11 km/h, für mehr – sprich Gleitfahrt – reicht die Leistung einfach nicht aus. Dass man sich mit dieser Fahrstellung in einem besonders uneffektiven Bereich befindet, zeigt die Reichweite von gerade mal 9,7 km plus 15 % Reserve.
Um fast 6 km verlängert sich die Fahrstrecke bei knapp 10 km/h und bei 7,5 km/h sogar um mehr als das Dreifache, wenn die Poros mit einer leicht gekräuselten Heckwelle durchs Wasser säuselt. Letzteres zeigt schon die gemessene Lautstärke von nur 61 dB/A. Man ist dann völlig entspannt mit einem summenden Motor, plätschernden Bootswellen und leichten Windgeräuschen unterwegs. Romantisch gesagt: "Im Einklang mit der Natur".
DEN GESAMTEN TEST FINDEN SIE IN DER AKTUELLEN JULI-AUSGABE VON BOOTE, DIE ES AB DEM 24. JUNI 2015 IM HANDEL GIBT.
(c) Delius Klasing Verlag, Bielefeld / boote - Magazin.